Pressemitteilung vom 27. August 2025
PEN Berlin fordert mehr Schutz für Journalist:innen in Gaza

Bei den israelischen Luftangriffen auf das Nasser-Krankenhaus in Khan Younis sind am Montag zwanzig Menschen ums Leben gekommen – darunter fünf Journalist:innen, die für internationale Medien wie Reuters, Associated Press und Al Jazeera gearbeitet haben.
Journalist:innen stehen bei der Ausübung ihres Berufs unter dem Schutz des Völkerrechts. Sie sind nicht Kriegspartei. Ihr Auftrag ist es, die Öffentlichkeit zu informieren.
PEN-Berlin-Sprecher Deniz Yücel sagte: »Dieser Schutz gilt nur in dem Maße, in dem sie tatsächlich als Journalisten handeln. Aber er gilt unabhängig von ihren politischen Ansichten. Pressefreiheit ist nicht teilbar.«
Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 wurden laut dem Committee to Protect Journalists (CPJ) fast 200 Journalist:innen getötet, ein nennenswerter Teil davon bei der Ausübung ihrer Arbeit. Für Medienschaffende zählt dieser Krieg zu den tödlichsten Konflikten der vergangenen Jahrzehnte.
Auch in Zeiten des Krieges bleibt die Pressefreiheit unantastbar. Israel trägt als Demokratie eine besondere Verantwortung, Journalist:innen nicht zu gefährden und unabhängige Berichterstattung zu ermöglichen. Dass internationale Reporter:innen bislang nicht nach Gaza einreisen dürfen, verschärft die Abhängigkeit von lokalen Journalist:innen, die unter extremen Bedingungen arbeiten, mit ihren Familien selbst unter den Kriegshandlungen leiden und nicht erst seit Beginn dieses Krieges Repressalien fürchten müssen, wenn ihre Berichterstattung der Hamas nicht genehm ist.
PEN Berlin fordert die unverzügliche und umfassende Aufklärung des jüngsten Vorfalls sowie Maßnahmen, die sicherstellen, dass Journalist:innen beim Ausüben ihrer Tätigkeit besser geschützt sind.
PEN Berlin. Wir stehen im Wort.