Pressemitteilung vom 18. Januar 2025
Saman Yasin in Berlin angekommen
Der aus dem kurdischen Teil Irans stammende Rapper war seit Oktober 2022 wegen seiner regimekritischen Texte inhaftiert. […] PEN Berlin-Boardmitglied Joachim Helfer sagt: »Saman Yasin ist endlich frei, unser anderes iranisches Ehrenmitglied Toomaj Salehi ist es seit Dezember 2024. Das ist vermutlich eine Folge der kritischen Situation, in der sich die Islamische Republik Iran derzeit befindet. Es zeigt aber auch, dass internationale Solidarität und der Einsatz für Menschenrechte etwas bewirken können.« MEHR
Pressemitteilung vom 8. Januar 2025
Uganda: Freiheit für Eron Kiiza
Der bekannte ugandische Rechtsanwalt und Dichter Eron Kiiza wurde am 7. Januar im Militärgericht von Kampala zunächst daran gehindert, als Anwalt des mehrfachen Präsidentschaftskandidaten der Opposition, Kizza Besigye, im Gericht Platz zu nehmen. Nach seinem Protest wurde er gewaltsam verhaftet, abgeführt und kurz darauf, nunmehr im Käfig der Angeklagten, wegen angeblicher Missachtung des Gerichts zu neun Monaten Haft verurteilt. MEHR
Pressemitteilung vom 24. November 2024
Algerien: Freiheit für Boualem Sansal!
Boualem Sansal, der auf Französisch schreibende algerische Schriftsteller und Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels 2011, wurde vor einigen Tagen bei seiner Rückkehr aus Paris am Flughafen von Algier verhaftet. (…) »Die Legitimität eines Staatswesens wird nicht durch öffentliche Kritik untergraben, sondern immer nur durch das Handeln der Mächtigen. Algeriens Freiheit ist die Freiheit unseres Kollegen Boualem Sansal!«, sagte PEN-Berlin-Sprecherin Thea Dorn. MEHR
Pressemitteilung vom 1. November 2024
Thea Dorn für Eva Menasse
Bei den turnusgemäßen Neuwahlen wurde der Journalist Deniz Yücel als Sprecher bestätigt. Neu als Sprecherin gewählt wurde die Schriftstellerin und ZDF-Moderatorin Thea Dorn. (…) Im Führungsgremium des Vereins, dem Board, wurden die Schriftsteller:innen Dana Grigorcea, Sophie Sumburane und Joachim Helfer, der Dramatiker Konstantin Küspert und die Übersetzerin Sandra Hetzl bestätigt. Neu im insgesamt elfköpfigen Board sind der Schriftsteller Tomer Dotan-Dreyfus, die Verlegerin Birgit Schmitz, der Lyriker Paul-Henri Campbell und die Autorin und Juristin Andrea Landfried. MEHR
Pressemitteilung vom 22. Oktober 2024
PEN-Berlin-Kongress 2024: »So kommen wir weiter«
Diesjähriger Festredner ist der israelische Schriftsteller Etgar Keret. Er folgt damit der britischen Schriftstellerin A.L. Kennedy, der Festrednerin des vergangenen Jahres, und dem US-amerikanischen Schriftsteller, Dramatiker und damaligen Präsidenten von PEN America, Ayad Akhtar, der auf dem ersten PEN-Berlin-Kongress im Jahr 2022 die Festrede hielt. Weitere Mitwirkende: Ivan Krastev, Fintan O’Toole, Eva Menasse, Daniel Morgenroth, Daniel Ris, Stella Nyanzi, Alain Sulzer, Dana Grigorcea, David Werdermann, Philipp Ruch, Daniel Kahn u.a. MEHR
Pressemitteilung vom 1. Oktober 2024
Buchmesse: Italien-Schwerpunkt bei PEN Berlin
Im Juni kritisierten 34 prominente italienische Autor:innen scharf das offizielle Programm des diesjährigen Gastlandes der Frankfurter Buchmesse, Italien sowie die Nicht-Einladung des Mafia-Experten und dezidierten Kritikers der Meloni-Regierung, Roberto Saviano. In enger Zusammenarbeit mit Unterzeichner:innen dieses Offenen Briefes hat PEN Berlin nun eben das organisiert: internationale Begegnungen und Gespräche über aktuelle Themen. Roberto Saviano tritt gleich zweimal bei und mit uns auf. Auch Paolo Giordano, (…) kommt nun doch zur Frankfurter Buchmesse. MEHR
Pressemitteilung vom 24. September 2024
Angriff auf Joe Chialo: Nichts zu diskutieren
PEN Berlin verurteilt die Attacke auf das Haus des Berliner Kultursenators. Nach dem tätlichen und verbalen Angriff auf Joe Chialo bei der Eröffnung eines Kulturfestivals vergangene Woche bedeutet diese Verletzung seiner Privatsphäre eine weitere Eskalation. Inakzeptabel sind nicht nur diese gewalttätigen Übergriffe, inakzeptabel ist auch der mit blutroter Farbe an die Hauswand gesprühte Vorwurf, Chialo würde einen »Genozid« unterstützen. MEHR
Pressemitteilung vom 10. September 2024
Sieben Jahre Haft für einen Roman?
Der preisgekrönte türkisch-kurdische Autor Yavuz Ekinci muss am 18. September erneut in Istanbul vor Gericht. Sein Roman »Traumsplitter« wurde im März 2023 beschlagnahmt und verboten. Das Buch beinhalte »Terrorpropaganda«, so die neue Anklage. Ekinci drohen sieben Jahre Haft. (…) PEN-Berlin-Boardmitglied Sandra Hetzl: »Diese Anklage ist ein neuer, dramatischer Einschüchterungsversuch gegen alle, die sich in der Türkei frei äußern wollen.« MEHR
Pressemitteilung vom 1. Juli 2024
Große Gesprächsreihe: 37 x in Ostdeutschland
Unter dem Titel »Das wird man ja wohl noch sagen dürfen – Gespräche über Demokratie und Meinungsfreiheit« organisiert PEN Berlin im Vorfeld der Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg eine Veranstaltungsreihe: 37 Veranstaltungen, von Annaberg bis Perleberg, von Ilmenau bis Zwickau. Mit 118 Mitwirkenden, von Pinar Atalay bis Juli Zeh, von Dirk Oschmann bis Monika Maron. Und immer mit dem Publikum. MEHR
Pressemitteilung vom 25. Juni 2024
Julian Assange: Endlich, aber
Endlich – Julian Assange, der am längsten in Unfreiheit befindliche politische Gefangene der westlichen Welt, ist frei und auf dem Weg in seine Heimat Australien. Mit größtmöglicher Erleichterung begrüßt PEN Berlin die Freilassung seines Ehrenmitglieds. Die Entscheidung der US-Justizbehörden nach 15 Jahren Unrecht zu einem angemessenen Umgang mit Whistleblowern zurückzufinden, war seit Jahren überfällig. MEHR
Pressemitteilung vom 25. April 2024
Freiheit für Toomaj Salehi!
Der bekannte Rapper Toomaj Salehi wurde im Iran zum Tode verurteilt. (…) Salehi ist Ehrenmitglied des PEN Berlin. (…) »Mullahs des Iran, nehmen Sie die Todesstrafe für Salehi zurück und lassen Sie die Anklage fallen! Und hören Sie endlich auf zu foltern. Gewähren Sie Meinungsfreiheit. Wir hören die kritischen Worte Ihrer Staatsbürger umso lauter, je mehr Sie versuchen, diese brutal zu unterdrücken‹, sagte PEN-Berlin-Sprecher Deniz Yücel. MEHR
Pressemitteilung vom 26. März 2024
Julian Assange: Nicht gewonnen, bloß nicht verloren
Julian Assange konnte heute nicht gewinnen; für ihn ging es nur darum, nicht zu verlieren – wie so oft in den vergangenen 13 Jahren“, sagte Menasse. (…) Der PEN Berlin erinnert daran, dass Julian Assange wegen der Veröffentlichungen von WikiLeaks seit über 13 Jahren in Unfreiheit lebt. Für die Kriegsverbrechen im Irak und in Afghanistan, die WikiLeaks aufgedeckt hatte, musste sich hingegen bis heute niemand vor einem Gericht verantworten. MEHR
Pressemitteilung vom 20. Februar 2024
Julian Assange: Der Dreyfus unseres Jahrhunderts
Es ist alles gesagt. Nicht einmal, sondern tausend Mal: Im Umgang mit dem Wikileaks-Gründer und Journalisten Julian Assange erweist sich, wie viel dem Westen seine Werte im Ernstfall tatsächlich wert sind. Julian Assange, der seit vier Jahren ohne Anklage im englischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh sitzt, der sich davor sieben Jahre lang wegen erfundener Sexualdelikte in der Botschaft von Ecuador verstecken musste, dem bei seiner nunmehr drohenden Auslieferung an die USA 175 Jahre Haft oder sogar die Todesstrafe drohen – er ist der Dreyfus unseres Jahrhunderts. MEHR
Pressemitteilung vom 18. Februar 2024
Gegen das Canceln – immer, überall
PEN Berlin kritisiert scharf, dass die Schriftstellerin und Kolumnistin, unsere ehemalige Board-Kollegin Ronya Othmann vom Karachi-Literaturfestival ausgeladen wurde. Der Ausladung voraus ging eine Social-Media-Kampagne sowie ein offener Brief (…), in dem Othmann »zionistische und islamophobe Positionen« vorgeworfen wurden. Irritierend, ja befremdlich ist es, dass sich unter den Unterzeichnern zahlreiche Autoren und Intellektuelle finden, die Meinungsfreiheit für sich selbst jederzeit in Anspruch nehmen würden. MEHR
Pressemitteilung vom 16. Dezember 2023
Mitgliederversammlung des PEN Berlin
Die Autorenvereinigung PEN Berlin hat am Freitag ihre zweite Mitgliederversammlung in Präsenz abgehalten. Die Sprecher Eva Menasse und Deniz Yücel bedauerten die Austritte einiger Mitglieder, die in den vergangenen Wochen im Zuge der Auseinandersetzung um den Nahostkonflikt für mediale Aufmerksamkeit gesorgt hatten, bekräftigten aber den Anspruch auf politische Vielfalt. MEHR
Pressemitteilung vom 3. Dezember 2023
Lasst unser Ehrenmitglied Toomaj Salehi frei!
Der iranische Rapper Toomaj Salehi wurde am 30. November in Teheran von bewaffneten Polizisten auf offener Straße verprügelt und an einen unbekannten Ort verbracht. Zuvor hatte er auf Social Media ein Video veröffentlicht, in dem er über die Folter berichtet, die ihm während seiner vorherigen elfmonatigen Haft angetan wurde. (…) Die während der Haft erlittenen Misshandlungen sind so schwerwiegend, dass er in den nächsten Tagen operiert werden sollte. MEHR
Pressemitteilung vom 29. November 2023
Causa Otoo: PEN Berlin mahnt zu Augenmaß
Nun wird ein weiterer Literaturpreis »ausgesetzt«, nämlich der Peter-Weiss-Preis an die Schriftstellerin Sharon Dodua Otoo. (…) Eva Menasse, Sprecherin von PEN Berlin, stellt dazu fest: »PEN Berlin spricht sich grundsätzlich gegen jeden politisch motivierten Boykott von Kunst und Kultur aus. Der Ansatz von BDS ist falsch und mit den Werten der PEN Charta unvereinbar. Ebenso falsch aber ist, diesen verfehlten Ansatz nun gegen seine Anhänger zu wenden. Angesichts der sich in den letzten Wochen häufenden Fälle erinnern wir die kulturellen Institutionen in Deutschland dringend an ihre Sorgfaltspflicht gegenüber anerkannten Künstler:innen. MEHR
Pressemitteilung vom 23. November 2023
Kriminalisierung der Letzten Generation geht zu weit
Das Landgericht München I hat die Klimaschutzgruppe »Letzte Generation« als kriminelle Vereinigung eingestuft. Zu dieser rechtskräftigen Entscheidung erklärte Deniz Yücel: »Man muss die Letzte Generation nicht mögen. Man kann ihre drastischen Warnungen vor einer drohenden Klimakatastrophe teilen oder für überzogene Apokalyptik halten. (…) Ihr – stets friedlicher – Protest darf aber nicht auf diese Weise kriminalisiert werden. Grundsätzlich muss es die offene Gesellschaft aushalten, wenn der politische Diskurs zuweilen die Gestalt eines Handgemenges annimmt.« MEHR
Pressemitteilung vom 13. November 2023
Belarus: Vater von Filipenko verschleppt
Am Morgen des 9. November wurde der Vater des bekannten belarussischen Schriftstellers und Regimekritikers Sasha Filipenko in der Hauptstadt Minsk von mehreren bewaffneten Männern abgeführt. Es handelt sich um einen klaren Fall von Sippenhaftung und Einschüchterung, wie es in Russland und seinen Satellitenstaaten leider üblich ist. (…) PEN Berlin fordert die Bundesregierung auf, Druck auf das Regime in Minsk auszuüben, damit der Vater des Schriftstellers schnell und unversehrt freikommt. MEHR
Pressemitteilung vom 20. Oktober 2023
PEN Berlin unterstüzt Seyran Ateş: Unsere Salman Rushdie
Nachdem Anschlagspläne eines Ablegers der Terrormiliz »Islamischer Staat« auf die progressive Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin aufgedeckt wurden, erklärt PEN Berlin Solidarität mit seinem Gründungsmitglied Seyran Ateş. »Zum Glück konnten die Mörder rechtzeitig aufgehalten werden«, sagte PEN Berlin-Sprecher Deniz Yücel. »Zehn Tage nach dem grauenhaften Massaker der Hamas in Israel erinnert diese Meldung daran, dass der islamistische Terrorismus auch in Deutschland die offene Gesellschaft bedroht.« MEHR
Pressemitteilung vom 13. Oktober 2023
Keine Nebensache: Preis an Adania Shibli verleihen!
Üblicherweise werden solche Pressemitteilungen erst verfasst, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist. Vielleicht ist es sinnvoller, sich vorher zu Wort zu melden. Die Rede ist von der palästinensischen Schriftstellerin Adania Shibli, die auf der Frankfurter Buchmesse für ihren Roman »Eine Nebensache« mit dem LiBeraturpreis 2023 ausgezeichnet werden soll. (…) Dazu hielt PEN-Berlin-Sprecherin Eva Menasse fest: »Kein Buch wird anders, besser, schlechter oder gefährlicher, weil sich die Nachrichtenlage ändert.« MEHR
Pressemitteilung vom 9. Oktober 2023
Goethe-Institute: Spar mir nicht so!
Dass die Goethe-Institute (Jahresbudget derzeit 239 Millionen Euro) sparen müssen, ist keine Überraschung. Nach Jahren von Pandemie und kriegsbedingter Energiekrise trifft es auch die traditionell breit aufgestellte deutsche Auslandskulturarbeit. (…) Eva Menasse, Sprecherin des PEN Berlin, kommentiert: »Auch Goethe muss sparen, schon klar. Dieses erste Ergebnis aber ist dürftig und politisch kurzsichtig. Es schont Pfründe im Inland und verprellt unnötig Frankreich und Italien.« MEHR
Pressemitteilung vom 2. Oktober 2023
Wir haben Ján Kuciak nicht vergessen
PEN Berlin ist beunruhigt über die Lage der Meinungsfreiheit in der Slowakei, nachdem der linkspopulistische Politiker Robert Fico als Sieger aus der Parlamentswahl hervorgegangen ist. »Niemand sollte vergessen, dass Fico im Zuge der Proteste nach der bestialischen Ermordung des Journalisten Ján Kuciak und seiner Lebensgefährtin Martina Kušnírová zurücktreten musste«, sagte PEN-Berlin-Sprecher Deniz Yücel. MEHR
Pressemitteilung vom 28. September 2023
Why the hell not: PEN Berlin jetzt bei PEN International
PEN Berlin ist offizielles Mitglied der internationalen PEN-Familie! Auf der diesjährigen Generalversammlung erhielt PEN Berlin die erforderliche Zweidrittelmehrheit. »Wir freuen uns riesig«, sagte Eva Menasse, Sprecherin des PEN Berlin. »Das ist auch eine Anerkennung unserer Arbeit der letzten 15 Monate – bei der Unterstützung verfolgter Autorinnen und Autoren wie bei unserem Einsatz für die Meinungs-, Presse- und Kunstfreiheit. MEHR
Pressemitteilung vom 30. Juli 2023
Kürzung von Kultur beim Bayerischen Rundfunk
Der BR will seine Formate »kulturWelt«, »Diwan: Das Büchermagazin«, »Kulturjournal: Kritik Dialog Essay«, »Nachtstudio«, »radioTexte – die Lesungen« streichen, zudem Hörspiele in Eigenproduktion. Die Kürzungen betreffen wöchentlich sieben Stunden Sendezeit, senderintern sprechen Kritiker davon, dass die »Kultur zum reinen Nischenprodukt werde«. PEN Berlin protestiert dagegen entschieden. MEHR
Pressemitteilung vom 21. Juni 2023
Türkei: Diffamierende Filmreihe über Osman Kavala
Das KulturForum TürkeiDeutschland, PEN International, das PEN-Zentrum Deutschland, aspiring PEN Berlin, die Akademie der Künste und Reporter ohne Grenzen sind zutiefst besorgt über die Ausstrahlung einer Filmreihe auf dem Streamingdienst des türkischen Staatsenders TRT, die eine diskreditierende und herabsetzende Darstellung des Kulturförderers und Intellektuellen Osman Kavala zeigt. MEHR
Pressemitteilung vom 20. Juni 2023
Yavuz Ekinci in Berlin angekommen
Gestern ist der bekannte türkisch-kurdische Schriftsteller Yavuz Ekinci in Berlin gelandet. (…) Er stand in der Türkei mehrfach wegen einzelner Tweets vor Gericht und wurde deswegen zu 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Ekincis Roman »Traumsplitter« – bei der Frankfurter Buchmesse 2014 noch am Stand des türkischen Kulturministeriums präsentiert – wurde vor Kurzem wegen angeblicher »Terrorpropaganda für die PKK« beschlagnahmt. MEHR
Pressemitteilung vom 14. Juni 2023
Kakwenza Rukirabashaija mit Václav-Havel-Preis geehrt
PEN Berlin gratuliert herzlich Mitglied Kakwenza Rukirabashaija, der in Oslo mit dem »Václav-Havel-Preis für kreativen Dissens« geehrt wurde. Der 35-jährige Rechtsanwalt und Schriftsteller ist wegen seiner satirischen Romane in seiner Heimat Uganda eine Berühmtheit. (…) Nachdem er im Februar 2022 vom Geheimdienst verschleppt und schwer gefoltert wurde, entschloss er sich zur Flucht in ein Nachbarland. Dem deutschen PEN Zentrum unter seinem damaligen Präsidenten und heutigen Sprecher von PEN Berlin, Deniz Yücel, gelang es, den Schriftsteller nach Deutschland in Sicherheit zu bringen. MEHR
Pressemitteilung vom 10. Juni 2023
Erster Geburtstag, jetzt fast 600 Mitglieder
Die neue Autorenvereinigung PEN Berlin, gegründet nach Konflikten im deutschen PEN Zentrum (Darmstadt), wurde am 10. Juni ein Jahr alt. Zum ersten Geburtstag veranstaltete der Verein eine digitale Mitgliederversammlung und wählte 85 neue Mitglieder hinzu, darunter Esther Kinsky, Gerd Koenen, Felicitas von Lovenberg, Harald Martenstein und Tien-Chi Martin Liao. MEHR
Pressemitteilung vom 18. Mai 2023
Türkei: Neuer Haftbefehl gegen Deniz Yücel
Ein Istanbuler Gericht hat heute Haftbefehl gegen den Co-Sprecher des PEN Berlin, Deniz Yücel, erlassen. Jenseits von verfahrenstechnischen Hintergründen besteht der Skandal darin, dass dieses Prozess wegen »Verunglimpfung des türkischen Staates und der türkischen Nation« sowie wegen »Beleidigung des Staatspräsidenten« überhaupt eröffnet wurde. (…) In einem Rechtsstaat wäre Deniz Yücel deswegen nicht angeklagt worden, in einem Staat, der die eigenen Gesetze befolgt, hätte er nach diesen höchstrichterlichen Urteilen sofort freigesprochen werden müssen. MEHR
Pressemitteilung vom 18. Mai 2023
Georg Stefan Troller: Ehrenmitglied des PEN Berlin
Konrad Adenauer, Romy Schneider, Orson Welles – nur drei der zahllosen Interviewpartner:innen, die Georg Stefan Troller in seiner acht Jahrzehnte überspannenden Karriere als Fernsehjournalist vor dem Mikrofon hatte. (…) Georg Stefan Troller wird in diesem Jahr 102 Jahre alt. Wir freuen uns außerordentlich, ihn als Ehrenmitglied im PEN Berlin willkommen zu heißen. MEHR
Pressemitteilung vom 14. Mai 2023
Wir trauern um Sibylle Lewitscharoff
Am Samstag, den 13. Mai, ist Sibylle Lewitscharoff, unsere verehrte Kollegin, Büchnerpreisträgerin und Gründungsmitglied des PEN Berlin, nach langer Krankheit in Berlin gestorben. Sie war eine herausragende, immens originelle, stupend gebildete Schriftstellerin und Künstlerin und ein beispielhaft starker, freier Mensch. Ihr Humor war grenzenlos und ansteckend, und mit ihrer Großzügigkeit schien sie die Vorurteile gegen Schwaben im Alleingang widerlegen zu wollen – es ist ihr gelungen. MEHR
Pressemitteilung vom 10. Mai 2023
90 Jahre Bücherverbrennung
In diesen Tagen erinnern wir uns an die nationalsozialistischen Bücherverbrennungen, die im Mai vor neunzig Jahren überall in Deutschland stattgefunden haben. (…) Wenn Gedenken nicht zur leeren Formel erstarren soll, dann müssen wir Heutigen die Geschichte zu verstehen versuchen: um Unterschiede zu erkennen, aber auch verwandte Tendenzen. MEHR
Pressemitteilung vom 5. Mai 2023
Russland: Für Yevgenia Berkovich & Svetlana Petriychuk!
Gestern wurden die Moskauer Regisseurin Yevgenia Berkovich und die Dramatikerin Svetlana Petriychuk festgenommen. Berkovich ist eine zentrale Figur der alternativen und widerständigen Literaturszene in Moskau und Russland. Sie hat sich gegen das Exil und für den Kampf um ein demokratisches Russland entschieden, und deswegen wird sie unter einem Vorwand drangsaliert. MEHR
Pressemitteilung vom 17. April 2023
»Feuerwehrautos für Charkiw«: Neue Lieferung
Am vergangenen Wochenende hat unser Fahrer Christian die zweite Hilfslieferung der Kampagne »Feuerwehrautos für Charkiw« in Lwiw an Switlana von den Lemberg Volunteers übergeben. Diese Organisation wird die Güter weiter nach Charkiw zu Serhiy Zhadan transportieren. Auf Wunsch unserer Freunde vor Ort haben wir diesmal kein Feuerwehrauto geliefert, sondern einen Transporter samt Anhänger. Geladen hatten wir fünf 8,1 KWH Generatoren, zehn weitere 2,8 KWH Benzingeneratoren, 25 Wasserpumpen und acht 2,2 KW Power-Stationen. MEHR
Mitgliederbrief vom 9. Februar 2023
Erdbeben in der Türkei und Syrien: Helfen, aber wie?
Ausnahmsweise veröffentlichen wir hier einen Brief an unsere Mitglieder. (…) Humanitäre Hilfe bei Naturkatastrophen gehört zwar nicht unseren Aufgaben als PEN Berlin. Doch in den vergangenen Tagen haben uns mehrfach Fragen von Mitgliedern erreicht, an welche Einrichtung man vertrauensvoll spenden kann, und wer dafür sorgt, dass die Hilfe so schnell wie möglich bei denen ankommt, die sie brauchen. MEHR
Pressemitteilung vom 12. Januar 2023
Serbien: Bestsellerautor Marko Vidojković mit Tod bedroht
PEN Berlin beobachtet mit großer Sorge die teilweise gewalttätige Radikalisierung der serbischen Öffentlichkeit. Regierungskritische Bürger, Schriftsteller und Journalisten werden massiv unter Druck gesetzt und erhalten Todesdrohungen. In den vergangenen Jahren sind mindestens vier bekannte Journalisten ermordet, die Verbrechen aber nie aufgeklärt worden. MEHR
Pressemitteilung vom 7. Januar 2023
Feuerwehrautos nach Charkiw – Wir haben geliefert
PEN Berlin-Sprecher Deniz Yücel und Mit-Initiatorin Liane Bednarz haben unserem ukrainischen Kollegen, dem Schriftsteller, Musiker und Friedenspreisträger Serhij Zhadan dringend benötigte Hilfsgüter übergeben: zwei Feuerwehr-Rüstfahrzeuge der Marke Iveco mit je einem 20kVA Notstromgenerator, einen Anhänger, achtundzwanzig Dieselgeneratoren mit 8 kVA-Leistung, einen Dieselgenerator mit 50 kVA-Leistung, zwei Benzin-Generatoren mit 6,6 kVA-Leistung, Bauheizungen 6x6kW sowie sieben frostsichere Trinkwassertanks à 1000 Liter. MEHR
Pressemitteilung vom 16. Dezember 2022
Mullahs, don’t you dare! #2
Seit Oktober 2021 sitzen die beiden Aktivistinnen für LGBTIQ-Rechte, Zahra Sedighi (Sareh) und Elham Choubdar in Iran in Haft. Wegen der Delikte »Korruption auf Erden durch die Beförderung von Homosexualität« wurden sie im September 2022 zum Tode verurteilt. Über 150 internationale Prominente machen nun auf das Schicksal der beiden Frauen aufmerksam. (…) »I hope that the day will come when we can all live freely in our own country«, sagte Sareh in einem Video am Tag vor ihrer Verhaftung. MEHR | VIDEO
Pressemitteilung vom 13. Dezember 2022
Mullahs, don’t you dare!
Wir fordern die Bundesregierung auf, alles zu unternehmen, um die Leben von Toomaj Salehi und Saman Yasin zu retten: »Feindschaft gegen Gott« und »Verdorbenheit auf Erden« sind Anklagen, wegen denen im 21. Jahrhundert keine Menschen mehr sterben dürfen. Als Rapper arbeiten die beiden mit dem Wort. Nun sind sie Ehrenmitglieder von PEN Berlin – wer Toomaj Salehi und Saman Yasin etwas antut, begeht ein unverzeihliches Verbrechen. MEHR
Pressemitteilung vom 5. Dezember 2022
Kongress und Mitgliederversammlung
Eingeführt von Daniel Kehlmann hielt der Präsident von PEN America, der Schriftsteller Ayad Akhtar, die Hauptrede im Festsaal Kreuzberg. Akhtar kritisierte, dass sich in den USA »ein Klima digitaler Einschüchterung« breitmache. Auf Initiative von Ralf Bönt hat PEN Berlin die SpendenKampagne »Feuerwehrautos für Charkiw« gestartet. (…) Auf der Mitgliederversammlung wurden Eva Menasse und Deniz Yücel mit großer Mehrheit als Sprecherin bzw. Sprecher bestätigt. MEHR
Pressemitteilung vom 16. November 2022
Kongress: Der Trick ist zu reden
Wir haben es versprochen – nach unserer vielbeachteten Gründung im Juni 2022 folgt aufs Vereinsrecht jetzt der Inhalt. PEN Berlin lädt ein: zum Reden, Streiten und zum Tanzen. (…) Die Festrede hält Ayad Akhtar, Dramatiker, Schriftsteller und Präsident von PEN America. Weitere Mitwirkende: Eva Menasse, Adriana Altaras, Konstantin Küspert, Jo Lendle, Jackie Thomae und Simone Buchholz, Ursula Krechel, Tanja Maljartschuk, Khuè Pham, Meral Simsek, Herbert Wiesner. Michel Friedman, Aladin El-Mafaalani, Jan Fleischhauer, Karen Köhler, Manja Präkels und Ijoma Mangold. MEHR
Pressemitteilung vom 14. November 2022
Reden über den Iran, reden mit Chelsea Manning
Wir möchten Sie auf zwei Veranstaltungen nächste Woche in Berlin hinweisen: Azadî in Progress. Revolution im Iran, LGBT+ und was der Rest der Welt tun kann. Es diskutieren: Shadi Amin, Bijan Djir-Sarai, Nargess Eskandari-Grünberg, Julia Franck, Hengameh Yaghoobifarah, Moderation: Ronya Othmann.
Und: Readme. Chelsea Manning im Gespräch. Moderatoin: Aron Boks und Ruth Fuentes. MEHR
Pressemitteilung vom 14. Oktober 2022
Vielleicht nicht so schlecht: Programm auf der Buchmesse
Besonders hinweisen möchten wir auf die Podiumsdiskussion u.a. mit Omid Nouripour und Natalie Amiri sowie auf das Gespräch mit Friedenspreisträger Serhij Zhadan, Claudia Roth und Eva Menasse. (…) An unserem Stand gibt es Lesungen und weitere Gespräche, u.a. mit Dmitry Glukhovsky, Michel Friedman, Luisa Neubauer, Burhan Sönmez und Markus N. Beeko. MEHR
Pressemitteilung vom 18. September 2022
PEN Berlin wächst weiter – auch Meral Simsek ist dabei
PEN Berlin hat bei einer Online-Versammlung über neunzig neue Kolleg:innen zugewählt und zählt 463 Mitglieder. Unter den neu hinzugekommenen Autor:innen befinden sich sich die Schriftstellerinnen Adriana Altaras, Jackie Thomae, Vea Kaiser und Maxi Obexer ebenso wie die Schriftsteller Ulrich Peltzer, Fridolin Schley, Wolfgang Hegewald, Jonas Lüscher, Büchnerpreisträger Martin Mosebach sowie der Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Ernst Osterkamp. MEHR
Pressemitteilung vom 7. September 2022
Ein Abend für Julian Assange
»Ich habe noch nie erlebt, dass sich eine Gruppe demokratischer Staaten zusammengeschlossen hat, um ein einzelnes Individuum so lange Zeit bewusst zu isolieren, zu dämonisieren und zu missachten.« (UN- Sonderberichterstatter für Folter, Nils Melzer, über Julian Assange). (…) Darum veranstaltet PEN Berlin einen Abend für sein Ehrenmitglied Julian Assange. Denn Journalismus ist kein Verbrechen. MEHR
Pressemitteilung vom 7. September 2022
Russland: Verurteilung von Natalia Sivokhina
Unsere Kollegin Natalia Sivokhina, Direktorin des PEN Zentrums St. Petersburg, wurde am 22. Juni 2022 festgenommen und zur Polizeiwache gebracht. Dort wurde ihr der Vorwurf eröffnet, in sozialen Medien die russischen Streitkräfte herabgewürdigt zu haben. (…) Die Vorwürfe sind abwegig: Wie könnte die Forderung nach friedlicher Koexistenz und Gewaltverzicht die Armee herabsetzen? MEHR
Pressemitteilung vom 18. August 2022
Words against Violence: Ein Abend für Salman Rushdie
Der PEN Berlin und das Berliner Ensemble haben kurzfristig eine Lesung organisiert, als Genesungsgruß an Salman Rushdie, einen der größten Schriftsteller unserer Zeit. Als Zeichen des Widerstands gegen Fanatismus und Gewalt Widerstands gegen Fanatismus und Gewalt, gemeinsam mit dem Publikum, mit seinen Leserinnen und Lesern. MEHR
Pressemitteilung vom 20. Juli 2022
Türkei: Verfolgte Autorin Meral Şimşek
Der PEN Berlin freut sich sehr, die türkisch-kurdische Schriftstellerin Meral Şimşek in Deutschland begrüßen zu können. Wir danken Nancy Faeser und dem Bundesministerium des Innern, Klaus Lederer und der Berliner Senatsverwaltung für Kultur. (…) »Auch wenn hierzulande die öffentliche Aufmerksamkeit für die Türkei nachgelassen hat, gilt weiterhin: Das freie Wort ist im Erdoğan-Regime nicht erwünscht, ganz besonders, wenn es um kurdische Autor:innen wie Meral Şimşek oder um kurdische Themen geht«, sagte Ronya Othmann, Boardmitglied des PEN Berlin. MEHR
Pressemitteilung vom 24. Juni 2022
Simbabwe: Prozess gegen Tsitsi Dangarembga
PEN Berlin solidarisiert sich mit seinem Mitglied Tsitsi Dangarembga und fordert das Antikorruptionsgericht in Harare (Simbabwe) auf, das Verfahren gegen die Schriftstellerin Dangarembga sowie die mitangeklagte Journalistin Julie Barnes sofort einzustellen. (…) Die 2021 mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnete Tsitsi Dangarembga gehört zu den bedeutendsten Intellektuellen Afrikas. Der seit zwei Jahren andauernde Prozess gegen sie und Julie Barnes ist einzig politisch motiviert. MEHR
Pressemitteilung vom 17. Juni 2022
Großbritannien: Auslieferung von Julian Assange
PEN Berlin ist schockiert über die Entscheidung der britischen Innenministerin Priti Patel, Julian Assange an die USA auszuliefern. Wir ersuchen die Bundesregierung dringend, sich für seine sofortige Freilassung einzusetzen und ihm politisches Asyl anzubieten. Dazu muss sie nur halten, was sie versprochen hat. MEHR
Pressemitteilung vom 13. Juni 2022
PEN Berlin gegründet. Neu: Wallraff, Sorokin, Bachér
Am Freitag, den 10. Juni 2022 hat im Literaturhaus Berlin die juristische Vereinsgründung von PEN Berlin stattgefunden – rund 360 Autor:innen, Übersetzer:innen und Publizist:innen sind als Gründungsmitglieder beigetreten. Seit der Ankündigung der neuen Schriftstellervereinigung am vorigen Dienstag waren noch einmal über hundert Autor:innen dazugekommen, darunter Ingrid Bachér, Bora Ćosić, Günter Wallraff, Ronja von Rönne, Sven Regener, Nicole Seifert sowie der russische Schriftsteller Wladimir Sorokin. MEHR
Pressemitteilung vom 7. Juni 2022
PEN Berlin. Wir stehen im Wort
Wir wollen einen neuen PEN. Einen zeitgemäßen und diversen PEN, in dem sich auf Deutsch schreibende oder in Deutschland lebende Schriftsteller:innen und Übersetzer:innen aller literarischen und publizistischen Genres zusammenfinden. Einen PEN von und für Kolleg:innen, die sich für Meinungsfreiheit und einen offenen Diskurs einsetzen, ohne Präsident:innen und andere Titel, mit einem paritätischen Board an der Spitze. MEHR