Belarus: Vater von Autor Filipenko verschleppt

Pressemitteilung vom 13. November 2023
Belarus: Vater von Autor Filipenko verschleppt – PEN Berlin protestiert 
 
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Am Morgen des 9. November wurde der Vater des bekannten belarussischen Schriftstellers und Regimekritikers Sasha Filipenko in der Hauptstadt Minsk von mehreren bewaffneten Männern abgeführt. 
 
Es handelt sich um einen klaren Fall von Sippenhaftung und Einschüchterung, wie es in Russland und seinen Satellitenstaaten leider üblich ist. Zuvor wurden die Eltern dazu gezwungen, sich auf den Boden zu legen, die Wohnung wurde durchsucht und persönliche Gegenstände wurden mitgenommen. Bevor sie den 62-jährigen Alexander Nikolajetwitsch Filipenko in Handschellen wegbrachten, sagten die Bewaffneten Filipenkos Eltern, sie könnten sich »dafür bei ihrem Sohn bedanken«. 
 
Sasha Filipenko, geboren 1984 in Minsk, ist einer der herausragenden belarussischen Autoren und einer der profiliertesten Kritiker des Lukaschenko-Regimes. Er beteiligte sich an den Protesten im Jahr 2020 und lebt seither mit seiner Familie im Schweizer Exil. In seinen Romanen wie »Die Jagd« und »Der ehemalige Sohn« (auf Deutsch bei Diogenes) prangert er die Zustände in seiner Heimat auf satirische Weise an. »Es ist offensichtlich, dass das belarussische Regime auf diese Weise Druck auf mich ausüben will, um mich davon abzuhalten, offen mit der europäischen Presse zu sprechen«, kommentierte der Schriftsteller im Gespräch mit PEN Berlin.
 
PEN Berlin fordert die Bundesregierung auf, Druck auf das Regime in Minsk auszuüben, damit der Vater des Schriftstellers schnell und unversehrt freikommt. 
 
PEN Berlin. Wir stehen im Wort.
 

 

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