Freiheit für Toomaj Salehi!

Pressemitteilung vom 25. April 2024

Freiheit für Toomaj Salehi!

Der bekannte Rapper Toomaj Salehi wurde im Iran zum Tode verurteilt. Ein Revolutionsgericht in der zentraliranischen Stadt Isfahan erließ dieses Urteil wegen des Vorwurfs „Verdorbenheit auf Erden“. Salehi ist Ehrenmitglied des PEN Berlin. Wegen seiner regimekritischen Texte wurde er im Oktober 2022 im Zuge der Mahsa-Amini-Proteste verhaftet, ein Jahr später auf Kaution freigelassen und kurz darauf erneut verhaftet.

Die Bundestagsabgeordnete Ye-One Rhie, die eine „politische Patenschaft“ für ihn übernommen hat, fordert die sofortige Freilassung des Rappers und sagt: „Dieses Urteil würde in einem internationalen, rechtsstaatlichen Verfahren so nicht gefällt werden.“

Der PEN Berlin schließt sich ihrer Forderung an: „Mullahs des Iran, nehmen Sie die Todesstrafe für Salehi zurück und lassen Sie die Anklage fallen! Und hören Sie endlich auf zu foltern. Gewähren Sie Meinungsfreiheit. Wir hören die kritischen Worte Ihrer Staatsbürger umso lauter, je mehr Sie versuchen, diese brutal zu unterdrücken“, sagte PEN-Berlin-Sprecher Deniz Yücel.

Wir fordern die Bundesregierung auf, alles zu unternehmen, um das Leben von Toomaj Salehi zu retten: „Feindschaft gegen Gott“ (moharebeh) und „Verdorbenheit auf Erden“ (ifsad fil-arz) sind Anklagen, wegen denen kein Mensch mehr verurteilt, geschweige denn sterben darf.

Das wichtigste Arbeitsmittel von Rappern ist das Wort. Wegen seines freien Wortes ist sein Leben bedroht. Nach seiner kurzzeitigen Freilassung sagte Toomaj Salehi in einem Video: „Kein Mensch und keine Organisation sollte über dem Recht stehen. Trotzdem tun das die Geheimdienste im Iran. Gemeinsam wird es möglich sein, das zu ändern. Es wird einige Zeit brauchen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir zusammen einen verdammt schönen Iran aufbauen werden.“

PEN Berlin setzt sich dafür ein, dass diese Zukunft möglich werden kann.

Ein weiteres Ehrenmitglied von PEN Berlin, Salehis Rapperkollege Saman Yasin, bat im Februar 2024, nach anderthalb Jahren Haft und Folter, aus Verzweiflung darum, hingerichtet zu werden. Im ersten Verfahren war er zum Tode verurteilt worden, inzwischen wurde die Strafe auf fünf Jahre Haft reduziert. Wir fordern auch seine Freilassung.

#FreeToomaj #FreeSaman

PEN Berlin – Wir stehen im Wort

 

 

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