Kurz vor der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an Salman Rushdie erinnerte Yücel an die Solidaritätslesung, die PEN Berlin rund eine Woche nach dem Mordversuch an Rushdie im August 2022 veranstaltet hatte: »In Deutschland gibt es niemanden, deren Leben seit so langer Zeit von Islamisten bedroht wird wie Seyran Ateş. Sie wusste, dass sie durch ihre Mitwirkung an der Rushdie-Lesung noch mehr Hass auf sich ziehen würde, zögerte sie keine Sekunde.«
Bevor sie an diesem Abend im Berliner Ensemble eine Passage aus Rushdies »Satanischen Versen« las, machte Ateş eine persönliche Bemerkung an die Adresse der Muslime: »Weder Gott noch der Prophet sind beleidigt. Hört auf, immer beleidigt zu sein!«
Dazu Yücel: »Seyran Ateş und Salman Rushdie sind nur zwei prominente Namen, die zeigen, dass es hier nicht um einen Kulturkampf zwischen ›dem Westen‹ und ›dem Islam‹ geht, sondern darum, dass diese Leute das freie Denken und das freie Leben hassen. Seyran Ateş ist zwar keine Literatin, sondern Publizistin und Anwältin, aber in dieser Hinsicht ist sie unsere Salman Rushdie.«
PEN Berlin. Wir stehen im Wort.