Gestern ist der bekannte türkisch-kurdische Schriftsteller Yavuz Ekinci in Berlin gelandet. Ekinci, 1979 in Batman geboren, arbeitet als Lehrer und ist Herausgeber einer Reihe zur kurdischen Exilliteratur.
Der Autor stand in der Türkei mehrfach wegen einzelner Tweets vor Gericht und wurde deswegen zu 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Ekincis Roman »Traumsplitter« – bei der Frankfurter Buchmesse 2014 noch am Stand des türkischen Kulturministeriums präsentiert – wurde vor Kurzem wegen angeblicher »Terrorpropaganda für die PKK« beschlagnahmt.
Den Ausgang der türkischen Wahlen vor wenigen Wochen kommentierte Ekinci in der FAZ so: »Ich hatte von einem Land geträumt, in dem es keine Beute und keine Jäger mehr gibt, aber heute bin ich mit dem beklemmenden Gefühl aufgewacht, Beute zu sein«.
Für sein Prosawerk erhielt Ekinci zahlreiche Preise, darunter den Human Rights Association Story Award. Zuletzt erschienen im Verlag Antje Kunstmann die Romane „Der Tag, an dem ein Mann vom Berg Amar kam« (2017) und „Die Tränen des Propheten« (2019). Für Oktober ist sein neuer Roman „Das ferne Dorf seiner Kindheit« angekündigt.
PEN Berlin dankt dem Literarischen Colloquium Berlin (LCB) und allen, die uns dabei geholfen haben, Yavuz Ekinci in Deutschland willkommen zu heißen.
PEN Berlin. Wir stehen im Wort.