[Interviews, namentlich gezeichnete Beiträge oder offene Briefe, die einzelne Boardmitglieder unterzeichnet haben, geben nicht notwendig die Ansichten des gesamten Boards wieder.]
Thea Dorn, Kongress, Sansal, Knast, Bundestagsresolution, Boykott (Nov. 2024)
Zum Verhaftung von Boualem Sansal in Algerien
Börsenblatt, Bericht, 25. November 2024: »PEN Berlin fordert die sofortige Freilassung von Boualem Sansal. Thea Dorn, Sprecherin des PEN Berlin, stellt fest: ›Boualem Sansal ist eine der wichtigsten Stimmen der französischsprachigen Literatur. Seine leidenschaftlichen öffentlichen Warnungen vor dem politischen Islam können seine Verhaftung ebenso wenig rechtfertigen wie die nun erhobenen Vorwürfe. (…) Die Freiheit des Wortes umfasst das Recht, Meinungen zu vertreten, die andere als provozierend empfinden. Die Legitimität eines Staatswesens wird nicht durch öffentliche Kritik untergraben, sondern immer nur durch das Handeln der Mächtigen. Algeriens Freiheit ist die Freiheit unseres Kollegen Boualem Sansal!‹« LINK
3Sat, Kulturzeit, Oliver Heuchert im Gespräch mit Thea Dorn, 25. November 2024: »[Sansal] wollte in Algerien Widerstand leisten, er ist deshalb nicht nach Frankreich gegangen, er hätte schon lange in Frankreich im Exil leben können, aber er hat immer gesagt, ›Algerien ist mein Land, meine Heimat, ich will in Algerien für bessere Zustände kämpfen, das kann ich nur vor Ort‹ . Da hat er durchaus Ähnlichkeit mit einer Figur wie Alexei Nawalny. Wir alle wissen, was mit Nawalny passiert ist, er hat das nicht überlebt. Man kann nur dringend hoffen, dass Sansal nicht das selbe passiert.« LINK
NDR Kultur, Bericht von Stefan Ehlert und Helgard Füchsel, 25. November 2024: »Die Festnahme sorgte in Europa für Empörung. Frankreichs Präsident Macron ließ mitteilen, er verfolge den Fall sehr genau. Das Auswärtige Amt in Berlin teilte auf Anfrage mit, man sei sehr besorgt über die Festnahme des Friedenspreisträgers Boualem Sansal. Auch das PEN-Zentrum Deutschland und PEN Berlin protestieren gegen seine Festnahme.« LINK

Aufruf des Börsenvereins für Boualem Sansal, Perlentaucher, 27. November 2024: »Boualem Sansal, Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels des Jahres 2011, droht wegen einer Meinungsäußerung zur algerischen Geschichte eine jahrelange Gefängnisstrafe. Sansal ist algerischer und französischer Staatsbürger, also Europäer. Wir, deutsche und internationale Schriftsteller und Journalisten und Repräsentanten von Kulturorganisationen, fordern Solidarität mit Boualem Sansal. Wir verlangen seine sofortige Freilassung! Wir unterstützen die Bemühungen von Außenministerin Annalena Baerbock, Aufklärung über die Lage Sansals zu erhalten.« LINK
Welt, Beitrag von Marc Reichwein, 4. Dezember 2024: »Die beiden hiesigen PEN-Organisationen PEN Berlin und das PEN Zentrum Deutschland in Darmstadt haben sich zu Wort gemeldet (…) Um Boualem Sansal ging es jetzt auch bei einer Sonderveranstaltung im Literaturhaus Leipzig. Dort sprachen Sansals deutsche Übersetzerin, Regina Keil-Sagawe, der Literaturprofessor Alfonso de Toro und der irakische Schriftsteller Najem Wali (Beauftragter des Writers-in-Prison-Programms des deutschen PEN-Zentrums) über den Fall und ordneten Sansals Werk in die politische Situation der Maghreb-Staaten ein. (…) Im anschließenden Publikumsgespräch kam die Frage auf, wie sehr Sansal als Schriftsteller politisch rechts stehe, immerhin trete er in Frankreich in einschlägigen Medien auf und werde von Le Pens Leuten gefeiert. Dieses Statement, das suggerierte, dass Sansal seine Verhaftung irgendwie mit provoziert haben könnte, wurde entschieden beantwortet. PEN-Mann Najem Wali sagte: Egal ob ein Schriftsteller rechts oder links stehe, ob er diplomatisch oder undiplomatisch spreche, er müsse sich frei äußern dürfen, Beifall von der falschen Seite verwirke keine Meinungsfreiheit. Saalapplaus dafür.« LINK
Zum Internationalen Tag des inhaftierten Schriftstellers

WDR 3, Resonanzen, Gespräch von Jörg Biesler mit Sophie Sumburane, 15. November 2024: »Das die Kernaufgabe der PEN-Zentren und auch von uns, dem PEN Berlin, die wir mit Leidenschaft tun und die man in der Öffentlichkeit wenig sieht: Die erste Stipendiatin, die wir als PEN Berlin nach Deutschland holen konten, war Meral Simsek, eine kurdisch-türkische Autorin, die in ihrer Heimat Schreckliches erlebt hat und im Gefängnis saß und die jetzt mit ihren Kindern in Deutschland leben kann. Das sind Erfolge, die uns sehr viel Kraft geben, weiterzumachen, auch wenn uns an vielen Ecken Strukturen und Geld fehlen. (…) Oder aktuell eine Autorin, die lange in Istanbul im Untergrund gelebt hat, konnten wir auch nach Deutschland holen. Diese Menschen können jetzt hoffentlich in Sicherheit ihrer Arbeit nachgehen.« LINK und AUDIO
radio 3, radio 3 am Morgen, Gespräch von Anja Herzog mit Sophie Sumburane, 15. November 2024: »Die Literatur behauptet gar nicht, wahr zu sein. Literatur ist per se Fiktion und deswegen kann man sie gar nicht widerlegen, weil sie ja gar nicht behauptet, wahr zu sein. Literatur agitiert nicht, sie belehrt nicht, sie ist einfach. Sie erzählt mögliche Welten und Weltsichten und beschreibt Figuren in all ihren Ambivalenzen und artikuliert so den Schmerz, den viele Menschen fühlen in diesem Klima der Angst, in dem sie leben, in einer Diktatur und den sie selber gar nicht ausdrücken können. (…) Literatur kann allein durch das Lesen dazu verleiten, wieder selbst zu der Gewissheit zu gelangen, dass andere Welten eben doch möglich sind. Und .Diktatoren fürchten am Ende nichts mehr als den eigenständig denkenden Menschen.« AUDIO
Zur Antisemitismus-Resolution des Bundestages
Welt, Kommentar von Deniz Yücel, 11. November 2024: »Ignoriert hat man schließlich jene, auf die man sich beruft: Der Bundestag will auf Grundlage der sogenannten IHRA-Definition Antisemitismus in Wissenschaft und Kultur bekämpfen, weigert sich aber zur Kenntnis zu nehmen, dass ihr maßgeblicher Verfasser Kenneth Stern betont, dass diese Definition zwar den israelbezogenen Antisemitismus einschließe, aber nicht dafür geeignet sei, sie zur Grundlage für Verwaltungsentscheidungen zu machen. Moralischer Rigorismus aus dem Bilderbuch, intellektuell dürftig, aber schwer empört. Nur dass auch liberale Stimmen, die sonst vor einer Inflationierung und Sinnentleerung von Begriffen wie ›rechtsextrem‹ oder ›rassistisch‹ warnen, hier von eben diesem Rigorismus nicht genug kriegen können. Vermutlich wird das erstbeste Verwaltungsgericht die auf Grundlage dieser Resolution getroffenen Maßnahmen einkassieren – absehbar wie das vorläufige Urteil zum Verbot des rechtsextremen Magazins Compact, aber nur ein schwacher Trost. Denn klagen kann man nur gegen Verwaltungsentscheidungen. Ausstellungen, Lesungen, Konzerte, Preisverleihungen etc., die aus Furcht vor Sanktionen erst gar nicht angesetzt werden, können nicht durchgefochten werden.« LINK
Jahrestag des Mauerfalls: »Wie versteht Deniz Yücel Freiheit?«
radio 3, radio 3 am Morgen, Gespräch von Frank Meyer mit Deniz Yücel, 8. November 2024: »Das eine ist, was ich Gefängnis wirklich gelernt habe: Wir hatten jetzt als PEN Berlin unseren dritten publikumsöffentlichen Kongress am vergangenen Wochenende, wo zum Abschluss der große Musiker Daniel Kahn gespielt hat. Es gibt ein wunderbares Lied von ihm. Das heißt Freedom is a Verb, Freiheit ist ein Verb. Derselbe Gedanke findet sich auch bei Sartre: Freiheit ist nichts, was man besitzt, sondern etwas, was man tut. (…) Und es gibt einen direkten Weg zu dem, was ich heute mache: Außer meinem Beruf als Journalist bei der Welt, da bin ich noch weiter tätig. Aber ohne diese Gefängnis-Erfahrung wäre ich sicher nicht dazu gekommen, Sprecher einer Autorenvereinigung zu werden.« LINK und AUDIO
Zum PEN-Berlin-Kongress »So kommen wir weiter«

Süddeutsche Zeitung, Festrede von Etgar Keret, übersetzte, gekürzte und leicht redigierte Fassung, 15. November 2024: »Am 7. Oktober 2023 dachte ich als Erstes daran, dass ich als Kind meinen Vater mit der Naivität eines Sechsjährigen fragte, ob der Holocaust die schlimmste Zeit in seinem Leben gewesen sei. Keine sehr taktvolle Frage. Mein Vater, der alle Fragen, die ich ihm stellte, sehr ernst nahm, dachte einen Moment lang nach und sagte dann: ›So wie ich das sehe, gibt es keine schlechten und guten Zeiten. Es gibt nur schwierige und einfache Zeiten.‹ Er wurde kurz still und sagte: ›Ich muss sagen, dass ich mein ganzes Leben lang versucht habe, die schwierigen Zeiten zu vermeiden. Aber im Nachhinein betrachtet waren das die Zeiten, in denen ich am meisten über mich selbst gelernt habe.‹ Seit dem 7. Oktober denke ich immer wieder daran, weil es der Situation angemessen zu sein scheint. Weil es einem etwas abverlangt, zum Handeln auffordert.« LINK [€]
NDR Kultur, Der Sonntag, Bericht von Jonas Kühlberg, 3. November 2024: »So war der PEN Berlin-Kongress noch einmal von der nun scheidenden Sprecherin Eva Menasse geprägt, die sich nach zweieinhalb Jahren nicht noch einmal zur Wahl stellte und in ihrer Eröffnungsrede eine erste Bilanz zog. [Menasse:] ›Weil es diesen Verein gibt, leben heute unter anderem die türkisch-kurdische Lyrikerin und Romanautorin Meral Şimşek, der afghanische Journalist Nassir Nadeem und der marokanische Journalist Imad Stitou in Sicherheit in Deutschland.‹ Man sei zu einem kulturpolitischen Player geworden, so Menasse, über den noch nicht einmal drei Jahre alten Verein. [Menasse:] ›Eben das zu schaffen, was wir uns vorgenommen haben, nämlich eine lebendige, vitale und kontroverse Autorinnen- und Autorenvereinigung in Deutschland zu gründen, die die nötigen politischen Diskussionen führt und die sich auch nicht scheut, in bestimmte Wespennester zu stoßen.‹ Man könnte auch sagen: mächtig Staub aufwirbeln. So wie die Gesprächsreihe ›Das wird man doch noch sagen dürfen‹, als PEN Berlin anlässlich der diesjährigen Landtagswahlen auf Tour zu den Menschen durch den Osten zog, die einige vor Ort als ›Sternstunde der Debattenkultur‹ bezeichneten. [Menasse:] ›(…) Wenn es gelingt, dass die Leute rausgehen und sagen: Gut, dass das hier stattgefunden hat‘, dann bin ich schon zufrieden. Und das haben wir in einem ganz großen Maßstab erreicht.‹« LINK und AUDIO
DLF Kultur, Lesart, Bericht von Stephanie von Oppen, 4. November 2024: »Hochkarätige Gäste hatte der PEN Berlin für diesen Nachmittag eingeladen. (…) Dass der PEN Berlin jedwede Boykotte ablehnt und die Meinungsfreiheit konsequent hochhält, betonte die scheidende Sprecherin Eva Menasse in ihrer Eröffnungs- und Abschiedsrede. Nachdem den PEN Berlin soeben wieder eine Anfrage erreicht habe, sich an einem sehr vage formulierten Boykottaufruf gegen Israel zu beteiligen, sei es ihr wichtig, nochmals zu betonen. [Menasse:] ›Dieser neue Boykottaufruf, der sich blind und unscharf gegen israelische Kulturinstitutionen richtet, bietet mir allerdings die Gelegenheit, mit dem Ende meiner Amtszeit als Sprecherin dieses großartigen neuen Vereins noch einmal ein paar Grundsätze festzuhalten, an die ich mit aller Kraft glaube. Dazu gehört eben, dass Kulturboykott immer falsch ist, zu jeder Zeit, in jeder Richtung, aus allen Gründen.‹« LINK und AUDIO

Süddeutsche Zeitung: »Das auffordernde Motto des Kongresses, ›So kommen wir weiter‹, nahm am Ende der Festredner noch einmal auf, der israelische Autor Etgar Keret, über den sich im Vorfeld trotz der unversöhnlichen Debatten zum Krieg in Nahost niemand aufgeregt hatte – im Gegensatz zur letztjährigen Rednerin A. L. Kennedy. (…) Keret vollbrachte das unglaubliche Kunststück, über das ›Weiterkommen‹ in Israel nach dem 7. Oktober eine Stehgreifrede zu halten, in der er die verzweifelte Lage zwischen Schock, Verteidigungsbereitschaft und Ablehnung der Gewaltmittel und der Regierung, die sie einsetzt, mit klugem Witz reflektierte. (…) Keret vollbrachte das unglaubliche Kunststück, über das ›Weiterkommen‹ in Israel nach dem 7. Oktober eine Stehgreifrede zu halten, in der er die verzweifelte Lage zwischen Schock, Verteidigungsbereitschaft und Ablehnung der Gewaltmittel und der Regierung, die sie einsetzt, mit klugem Witz reflektierte.« LINK [€]
Freitag, Bericht von Katharina Schmitz, 6. November 2024: »Weiter auf diesem eng getakteten Kongress, das Motto heißt schließlich: ›So kommen wir weiter‹. Am schwierigsten sei es, hatte Menasse die Eröffnungsrede beschlossen, sich gegen die eigene Gruppe zu stellen. Wie schwierig das ist, merkt man in der ersten Veranstaltung, in der es um die innere Zensur beim Schreiben geht. In der Schweiz musste der Schriftsteller Alain Claude Sulzer für eine Literaturförderung beantworten, warum er in seinem Manuskript das Wort ›Zigeuner‹ verwendet. Was seinerzeit – in der Schweiz – ein großer Skandal war, wird auf dem Podium zu einem Missverständnis, das geklärt werden konnte. Man hätte gern mitdiskutiert.« LINK [€]
Mitgliedervesammlung, Thea Dorn, neue Sprecherin, neues Board
epd, Bericht, übernommen u.a. vom Tagesspiegel, 2. November 2024: »Die Schriftstellervereinigung PEN Berlin hat auf einer Mitgliederversammlung in Hamburg einen neuen Vorstand gewählt. Die Organisation bestätigte am Freitagabend den Journalisten Deniz Yücel als Sprecher, Als neue Sprecherin wählte die Mitgliederversammlung die Schriftstellerin Thea Dorn. Sie löst die Autorin Eva Menasse ab, die seit der Gründung im Jahr 2022 das Amt innehatte, sich aber nicht mehr zur Wahl stellte. Außerdem nahm die Vereinigung 99 neue Mitglieder auf, darunter den Bestseller-Autor Frank Schätzing (›Der Schwarm‹), die Autorin und aktuelle Trägerin des Deutschen Buchpreises, Martina Hefter (›Hey, guten Morgen, wie geht es Dir?‹), den Soziologen Steffen Mau, den Musiker Sebastian Krumbiegel (Die Prinzen) und den Schauspieler Ulrich Matthes.« LINK
Börsenblatt, Bericht, 4. November 2024: »Yücel und Dorn wurden mit großer Mehrheit gewählt, wie der PEN Berlin mitteilte. Im Führungsgremium des Vereins, dem Board, wurden die Schriftsteller Dana Grigorcea (Zürich), Sophie Sumburane (Potsdam) und Joachim Helfer (Berlin), der Dramatiker Konstantin Küspert (Nürnberg) und die Übersetzerin Sandra Hetzl (Berlin) bestätigt. Neu im insgesamt elfköpfigen Board sind der Schriftsteller Tomer Dotan-Dreyfus, die Verlegerin Birgit Schmitz (beide Berlin) der Lyriker Paul-Henri Campbell (Wien) und die Autorin und Juristin Andrea Landfried (Heidelberg). ›Der PEN Berlin mag eine Sturzgeburt gewesen sein. Dass er keine Trotzgeburt gewesen ist, sondern dem ernsthaften Wunsch entsprungen, eine zeitgemäße, im produktiven Sinne streitbare Autorenvereinigung auf die Beine zu stellen, hat die Arbeit der vergangenen zweieinhalb Jahre eindrucksvoll gezeigt. Ich habe einen gewaltigen Respekt vor der Aufgabe, die vor mir liegt, ebenso sehr freue ich mich darauf‹, sagte die neue Sprecherin Thea Dorn, die dem PEN Berlin seit der Gründung angehört.« LINK
Zum Literaturboykott gegen Israel
Berliner Zeitung, Bericht von Cornelia Geißler, 30. Oktober 2024: »Am Montag wurde zum wiederholten Male ein Boykottaufruf gegen Israel veröffentlicht. Dieser ist schon deshalb kaum zu übersehen, weil er eine sehr große Zahl von Unterschriften trägt – mehr als 1000. (…) Neben vielen, zu denen auch Google keine Auskunft weiß, stehen so klingende Namen wie die der Nobelpreisträger Annie Ernaux und Abdulrazak Gurnah auf der Liste, auch weitere ins Deutsche übersetzte Autorinnen und Autoren wie Percival Everett, Mary Gaitskill, Jhumpa Lahiri, Ben Lerner, Arundhati Roy, Jonathan Lethem und Ocean Vuong. (…) Bezüglich der Verantwortung von Schriftstellerinnen und Schriftstellern in der Gesellschaft haben wir beim PEN-Zentrum Deutschland nach einer Einschätzung des Offenen Briefs gefragt, aber bislang keine Antwort erhalten. Für den erst 2022 gegründeten PEN Berlin antwortete die Schriftstellerin Eva Menasse: ›Wir lehnen Kulturboykott ab, in jeder Form, in jede Richtung. Wir freuen uns sehr auf den Festredner des diesjährigen PEN-Kongresses am Samstag in Hamburg: den israelischen Schriftsteller Etgar Keret. Und wir sind – das nur zur Erinnerung – auch letztes Jahr manchen Forderungen klar entgegengetreten, unsere Festrednerin A.L. Kennedy wieder auszuladen.‹ Beim Kongress 2023 wurde im Vorfeld diskutiert, wie man mit Künstlern umgehen soll, die die BDS-Kampagne unterstützen – ob als Unterzeichner Offener Briefe oder durch öffentliche Rede. ›Der PEN Berlin lehnt BDS ab‹, sagte Yücel damals zur Eröffnung.« LINK [€]