Hat was: PEN-Berlin-Programm auf der Frankfurter Buchmesse 2025

PEN Berlin ist noch keine vier Jahre alt – und präsentiert bereits sein viertes Programm auf der Frankfurter Buchmesse. Wie schon 2022-2024 haben wir auch in diesem Jahr die Ehre, mit einer Podiumsdiskussion die zentrale Bühne der Frankfurter Buchmesse zu eröffnen. Unter dem Titel »Literatur heute: Kann das weg?« gehen die Schriftsteller:innen Felicitas Hoppe, Marko Martin, Mithu Sanyal und der Verleger Helge Malchow am Mittwochmorgen gemeinsam mit PEN-Berlin-Sprecherin Thea Dorn der Frage nach, wie es um die Literatur gegenwärtig bestellt ist.
Zu diesem Panel auf der Centre Stage (Halle 4.1) laden wir Sie ebenso herzlich ein wie zu den acht weiteren Veranstaltungen, die am Stand von PEN Berlin (3.1 H34) stattfinden. Dort treten u.a. auf: der Prix Goncourt-Preisträger Kamel Daoud, der Soziologe Harald Welzer, der Psychologe Stephan Grünewald sowie die PEN-Berlin-Gründungsmitglieder Christian Berkel und Michel Friedman.
Unser 2025-Programm im Überblick | Auch im Veranstaltungsportal der Frankfurter Buchmesse
Mittwoch, 15. Oktober
11:00 – 12:00 Uhr Eröffnung Centre Stage (Halle 4.1): Literatur heute: Kann das weg?
Hat die Literatur sich gnadenlos überschätzt? Oder gewinnt sie angesichts zunehmender Unfreiheiten an dissidentischer Kraft? Felicitas Hoppe, Helge Malchow, Marko Martin und Mithu Sanyal – Moderation: Thea Dorn.
14:00 – 15:00 Uhr: Wenn die Wahrheit zum Teufel geht
Die philippinische Autorin Patricia Evangelista erklärt, wie Unterdrückung, Ermordung und Verfolgung von Regierungskritikern von der Regierung Dutertes als Kampf gegen Drogenkriminalität geframed wurden. Mit Patricia Evangelista und ihrer Verlegerin und Übersetzerin Zoë Beck spricht Ulrich Gutmair. (auf Englisch)
17:00 – 18:00 Uhr: #freeboualemsansal
Der Friedenspreisträger und französisch-algerische Schriftsteller Boualem Sansal sitzt seit fast einem Jahr in Algerien im Gefängnis und wurde wegen einer Meinungsäußerung zu fünf Jahren Haft verurteilt. Prix-Goncourt-Preisträger Kamel Daoud berichtet über Meinungsfreiheit in Algerien und die Situation seines Freundes Boualem Sansal. Im Gespräch mit der Literaturkritikerin Iris Radisch. (auf Französisch mit dt. Übersetzung).
Donnerstag, 16. Oktober
11:00 – 12:00 Uhr: Kiew, 1919 – Kiew, 2025
Der ukrainische Schriftsteller Andrej Kurkow spricht mit PEN-Berlin-Sprecher Deniz Yücel über die wechselvolle Geschichte seines Landes und drei Jahre Krieg.
15:00 – 16:00 Uhr: Ich krieg die Krise
Über einen inflationär gebrauchten Begriff und was vom aktuellen Krisengefühl zu halten ist, sprechen Stephan Grünewald und Saba-Nur Cheema mit Ijoma Mangold.
Freitag 17. Oktober
11:00 – 12:00 Uhr: Heimat: Haus der Gefühle?
»Heimat« gehört zu den schwierigsten Begriffen der jüngeren deutschen Geschichte. Was bedeutet er heute? Hannah Lühmann und Harald Welzer klären das mit Bascha Mika.
12:15 – 13:15 Uhr: Demokratischer Aufbruch und keiner schaut hin
Die jüngsten Proteste und der Aufbruch in Serbien werden angesichts von Krieg in der Ukraine und Nahost und weltweiten autoritären Umbrüchen schnell übersehen. Marko Vidojković (Serbien) im Gespräch mit Paul-Henri Campbell. (in Englisch)
Samstag 18. Oktober
10:30 – 11:30 Uhr: Sputnik & Goldstrand
Was sind die Narrative unseres Lebens? Wie prägen uns die Familie und unser Kontinent? Quer durch Europa erzählen Katerina Poladjan und Christian Berkel in ihren neuen Büchern von der Selbstfindung, fiktiv und autobiografisch. Es moderiert Lucy Fricke.
15:00 – 16:00 Uhr: Deutscher wird’s nicht
Der eine will Deutschland nicht den Rechten überlassen, der andere hält ein verzweifeltes wie kämpferisches Plädoyer für die Demokratie in unserem Land. Michel Abdollahi und Michel Friedman diskutieren mit Cornelius Pollmer.
Ukraine: PEN Berlin auf dem ilb ’25

Solidaritätsabend für die Ukraine
Mit Yevgeniy Breyger, Maren Eggert, Vassili Golod, Yuriy Gurzhy, Wolodymyr Jermolenko, Tanja Maljartschuk, Katja Petrowskaja, Paul Ronzheimer, Deniz Yücel sowie einer Videobotschaft von Serhij Zhadan.
Haus der Berliner Festspiele | Große Bühne | Schaperstraße 24 | Berlin
Freitag, 19. September | 19:30 Uhr |
VVK: hier lang | Ticket: 18 € / ermäßigt: 12 € / Solidaritätsticket: 28 € / Solidaritätsticket ermäßigt: 22 €. Mit Ihrem Solidaritätsticket unterstützen Sie die Arbeit des PEN Ukraine. Im Ticketshop befinden sich die Solidaritätstickets unter dem Menüpunkt „Ermäßigung“.
Programm: Seit drei Jahren herrscht Krieg in der Ukraine, und die Weltordnung ist im Umbruch. Doch was bedeutet das für Schriftsteller:innen und Journalist:innen, und wie schauen sie heute auf diesen Konflikt.
Einführung: Deniz Yücel
Podium Kriegsreporter: Vassili Golod und Paul Ronzheimer erzählen, was an der Front passiert.
Podium Schriftsteller:innen: Katja Petrowskaja, Yevgeniy Breyger und Tanja Maljartschuk berichten, wie sich ihr Alltag und ihr Schreiben verändert haben.
Lesung aus »Blick auf Frauen. Den Krieg im Blick« von Victoria Amelina (edition.fotoTAPETA 2025): Maren Eggert
Keynote: Wolodymyr Jermolenko über die prekäre Lage von Autor:innen und Medien in seinem Land und dem Kampf für eine unabhängige Berichterstattung.
Musikalische Begleitung: Yuriy Gurzhy
Videobotschaft: Serhij Zhadan
Es moderieren Alev Doğan und Jörg Thadeusz
Die ukrainische Journalistin und Autorin Victoria Amelina kam 2023 bei einem russischen Raketenangriff ums Leben. Zu ihrem Gedenken laden der PEN Berlin gemeinsam mit dem PEN Ukraine und dem Ukrainischen Institut zu einem großen Solidaritätsabend ein. PEN Berlin in Kooperation mit dem internationalen literaturfestival berlin. Gefördert von der Friede Springer Stiftung.

Mitwirkende:
Yevgeniy Breyger [Ukraine *1989] ist Lyriker, Übersetzer und Dozent an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Er wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet, u.a. 2019 mit dem Leonce-und-Lena-Preis.
Alev Doğan [Deutschland *1989] ist Politik-Journalistin und stellvertretende Chefredakteurin bei »The Pioneer«. Sie hostet den wöchentlichen Gesellschaftspodcast »Der 8. Tag«.
Maren Eggert [Deutschland *1974] ist Schauspielerin. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Silbernen Bären der Berlinale und dem Deutschen Filmpreis.
Vassili Golod [Ukraine *1993] ist Auslandskorrespondent bei der ARD. Seit 2023 leitet er das ARD-Studio Kiew. Mit Jan Kawelke und Salwa Houmsi betreibt er den Podcast »Machiavelli – Rap & Politik«.
Yuriy Gurzhy [Ukraine *1975] ist Autor, DJ und Musiker. Zusammen mit dem Schriftsteller Wladimir Kaminer initiierte er in Berlin die legendäre Partyreihe Russendisko.
Wolodymyr Jermolenko [Ukraine *1980] ist Philosoph, Chefredakteur der Onlineplattform »UkraineWorld« und Leiter der politischen Abteilung bei Internews Ukraine. Seit 2022 ist er Präsident des PEN Ukraine.
Tanja Maljartschuk [Ukraine *1983] lebt in Wien. 2018 erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis. Zuletzt erschien ihre Essaysammlung »Gleich geht die Geschichte weiter, wir atmen nur aus«.
Katja Petrowskaja [Ukraine *1970] lebt seit 1999 in Berlin. 2014 erschien ihr Debüt »Vielleicht Esther«, das in mehr als 30 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet wurde.
Paul Ronzheimer [Deutschland *1985] ist Kriegsreporter und stellvertretender Chefredakteur der »Bild«. 2022 verlieh ihm Wolodymyr Selenskyj den ukrainischen Verdienstorden, den er nicht annahm.
Jörg Thadeusz [Deutschland *1968] ist Journalist, Hörfunk- und Fernsehmoderator und Schriftsteller. Zuletzt erschien der Roman »Steinhammer«.
Deniz Yücel [Deutschland *1973] ist Journalist bei der »Welt« und Sprecher des PEN Berlin, Theodor-Wolff-Preisträger. Zuletzt erschien: »Agentterrorist – Eine Geschichte über Freiheit und Freundschaft, Demokratie und Nichtsodemokratie«.
Serhij Zhadan [Ukraine *1974] ist Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels. Für »Die Erfindung des Jazz im Donbass« erhielt er u.a. den Jan-Michalski-Literaturpreis. Er lebt in Charkiw und ist heute Soldat.
PEN Berlin auf der Leipziger Buchmesse ’25

KI und Literatur – über Chancen
Freitag, 28. März, 11 bis 12:30 Uhr | Forum Mensch und KI | Halle 5, Stand D 301
Diskussion mit: Jan Cornelius (Autor), Jonas Lüscher (Autor), Sara Wegmann (Schriftstellerin). Moderation: Dana Grigorcea (Schriftstellerin, Board PEN Berlin).
Künstliche Intelligenz – Fluch oder Segen für die Literatur? Kann KI eine neue Sprache zwischen Nationen und Generationen finden? PEN Berlin präsentiert eine Veranstaltung über die Hoffnungen, die KI bei mehrsprachigen Autor:innen weckt. MEHR

KI-Geschichten – von Subversion zur Diktatur
Freitag, 28. März, 13 bis 14 Uhr | Forum Mensch und KI | Halle 5, Stand D 301
Diskussion mit: Robert Schwartz (ehem. Leiter Rumänien-Redaktion, Deutsche Welle), Simon Roloff (Medienwissenschaftler). Moderation: Dana Grigorcea (Schriftstellerin, Board PEN Berlin).
Am Beispiel der manipulierten Präsidentschaftswahlen in Rumänien sprechen wir über KI-generierte Geschichten in sozialen Medien und die Auswirkungen auf unsere Demokratien. MEHR