Frankfurter Buchmesse: Italien-Schwerpunkt bei PEN Berlin

Pressemitteilung vom 1. Oktober 2024

Vorschau auf die Buchmesse: Italien-Schwerpunkt bei PEN Berlin

Roberto Saviano. Bild: Ali Ghandtschi

Das andere Italien

 
Im Juni wandten sich 34 prominente italienische Autorinnen und Autoren mit einem Offenen Brief an die Öffentlichkeit; ein weit ungewöhnlicherer Vorgang des öffentlichen Protests als in Deutschland. Sie kritisierten scharf das offizielle Programm des diesjährigen Gastlandes der Frankfurter Buchmesse, Italien, ebenso wie die Nicht-Einladung des Mafia-Experten und dezidierten Kritikers der Meloni-Regierung, Roberto Saviano.
 
Außerdem war die Rede von Übergriffen unterschiedlicher Art und Schwere, von mehr oder weniger expliziten Formen der Zensur, von persönlichen Angriffen zur Diskreditierung und von einer ansteigenden Zahl von Gerichtsverfahren gegen Schriftstellerinnen, Journalisten und Intellektuelle durch die Machthaber. Das alles zeige„den ausdrücklichen Wunsch nach einer immer stärkeren politischen Einmischung in die Räume der Kultur“.
 
Die italienischen Schriftsteller:innen forderten Gesprächsräume mit deutschen und internationalen Autor:innen, in denen diese Erfahrungen und Entwicklungen länderübergreifend diskutiert werden können. Denn das nicht zu tun, so schrieben unsere Kolleg:innen,„ist im Europa, an das wir glauben, nicht hinnehmbar und unvereinbar mit einem gesunden Ausdruck von Demokratie“.
 
In enger Zusammenarbeit mit Unterzeichner:innen dieses Offenen Briefes hat PEN Berlin nun eben das organisiert: internationale Begegnungen und Gespräche über aktuelle Themen.Ort: am Stand von PEN Berlin (Halle 3.1, H 27), im Pavilion der Frankfurter Buchmesse sowie am Stand des Verbands der italienischen Verleger (AIE – Associazione Italiana Editori).
 
Roberto Saviano tritt gleich zweimal bei und mit uns auf: Am Stand von PEN Berlin im Gespräch mit unserem Mitglied, der langjährigen Italien-Korrespondentin und Autorin Birgit Schönau, sowie im Pavilion im Gespräch mit PEN Berlin-Sprecher Deniz Yücel. Auch Paolo Giordano, eine der prominentesten Stimmen der zeitgenössischen italienischen Literatur und Mitinitiator des Offenen Briefs, ist unserer Einladung gefolgt und kommt nun doch zur Frankfurter Buchmesse.
 
Hier unser Italien-Programm / lieti di presentare / we proudly present:
 
Mittwoch, 16. Oktober
 
* 11 Uhr, Pavilion:Radici nel presente / Wurzeln in der Gegenwart
Paolo Giordano, Melania Mazzucco, Francesca Melandri, Antonio Scurati. Moderation: Birgit Schönau(IT/DE/ENG)
* 14 Uhr, bei PEN Berlin: Scrivere in tempi illiberali 1 / Schreiben in illiberalen Zeiten 1
Paolo Giordano und Eva Menasse im Gespräch (EN)
 
⁠Donnerstag, 17. Oktober
 
* 14 Uhr, PEN Berlin: Microcensure quotidiane / Die tägliche Mikrozensur.
Donatella Di Pietrantonio und Vincenzo Latronico im Gespräch (IT / DE)
 
* 17:30 Uhr AIE Stand: Come cambia nel tempo il talento letterario? / Wie verändert sich das literarische Talent im Laufe der Zeit?
Antonio Franchini und Gianluigi Simonetti. Moderation: Maike Albath(IT/DE)
 
⁠Freitag 18. Oktober
 
* 15 Uhr, PEN Berlin Stand, Alle democrazie servono eroi? / Brauchen Demokratien Helden?
Birgit Schönau im Gespräch mit Roberto Saviano (IT/DE)
* 17:30 Uhr, AIE Stand: Il ritorno dei fantasmi. Memoria collettiva e racconto del presente / Die Rückkehr der Gespenster. Erzählung der Gegenwart und kollektive Gedächtnis
Donatella Di Pietrantonio, Helena Janeczek, Katja Lange-Müller. Moderation: Birgit Schönau(IT/DE)
 
⁠Samstag 19. Oktober
 
* 11 Uhr, PEN Berlin: Italia, Europa / Italien, Europa
Nicola Lagioia und Susanne Schüsslerim Gespräch. Moderation: Maria Carmen Morese (IT / DE)
* 14 Uhr, Pavilion: Scrivere in tempi illiberali 2 / Schreiben in illiberalen Zeiten 2
Roberto Saviano und Deniz Yücel im Gespräch. Moderation: Karen Krüger (IT/DE/EN)
 
PEN Berlin. Wir stehen im Wort.
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner