Kürzung von Kultursendungen beim Bayerischen Rundfunk – PEN Berlin protestiert!

Pressemitteilung vom 30. Juli 2023

Kürzung von Kultursendungen beim Bayerischen Rundfunk – PEN Berlin protestiert!

Credit: AndyLeungHK

2019 verkündete der Hessische Rundfunk, sein Kulturprogramm zu Ungunsten der Wortbeiträge zu ändern, zwei Jahre später zog der WDR nach und strich Literatursendungen. Und nun ist es der BR, der seine Formate »kulturWelt«, »Diwan: Das Büchermagazin«, »Kulturjournal: Kritik Dialog Essay«, »Nachtstudio«, »radioTexte – die Lesungen« streichen will, zudem Hörspiele in Eigenproduktion. Die Kürzungen betreffen wöchentlich sieben Stunden Sendezeit, senderintern sprechen Kritiker davon, dass die »Kultur zum reinen Nischenprodukt werde«. Das berichtet die Münchner Abendzeitung.

 

PEN Berlin protestiert dagegen entschieden. Die Streichung von Hörspiel- und Radioessayproduktionen sowie von Rezensionen und Interviews beschädigt nicht nur die ohnehin oft prekäre Lebensgrundlage unserer Mitglieder. Das freie Wort gerät noch weiter unter Druck, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht mehr, wie es seine verfassungsmäßige Aufgabe ist, seinem Bildungsauftrag nachkommt. Im Bayerischen Medienstaatsvertrag wird dieser wie folgt definiert: »Die öffentlich-rechtlichen Angebote haben der Kultur, Bildung, Information und Beratung zu dienen.« 

Wer Kulturangebote drastisch kürzt, erschwert damit auch den Zugang zu Fakten und zur Vielfalt der Argumente und trägt dazu bei, dass die Meinungsbildung in Deutschland noch mehr durch Einseitigkeit, »gefühlte Wahrheiten« und dreiste Lügen geprägt wird. 

 

PEN Berlin. Wir stehen im Wort.

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