[Interviews, Namensbeiträge oder offene Briefe, die einzelne Boardmitglieder unterzeichnet haben, geben nicht notwendig die Ansichten des gesamten Boards des PEN Berlin wieder.]
Sachen machen, November 2022 (Chelsea Manning, Iran)
Gespräch mit Chelsea Manning am 24. November in der taz-Kantine

Rheinische Post, Bericht von Elena Eggert, 25. November 2022: »Als Chelsea Manning dann unter lautem Applaus mit einem Satz in ihren schwarz-weißen Turnschuhen auf die Bühne hüpft, in dem grünen Sessel zwischen Moderator Aron Broks und Moderatorin Ruth Fuentes Platz nimmt und sich die langen blonden Haare aus dem Gesicht streift, wirkt sie nicht wie eine Frau, die in der US-Armee gedient hat, die als Geheimdienstanalystin im Irak-Krieg war, die die Kriegsverbrechen der USA aufdeckte, sieben Jahre inhaftiert war und die im Gefängnis zu sich und ihrer Identität fand. Chelsea Manning spricht mit einer Leichtigkeit und Humor, als ginge es um die Vorstellung eines Kochbuches. Der erste Eindruck täuscht jedoch. Nach den anfänglichen Scherzen wird die Stimmung ernster.« LINK [€]
Mitschnitt der Veranstaltung mit Chelsea Manning. Moderation: Aron Boks und Ruth Fuentes. Begrüßung: Deniz Yücel
Podiumsveranstaltung »Azadî in Progress« am 22. November im Maxim-Gorki-Theater

taz, Bericht von Paula Gaess, 24. November 2022: »Die Aufmerksamkeit in Deutschland lässt zu wünschen übrig – auf politischer, gesellschaftlicher und medialer Ebene. Darin sind sich die Gäste im Studio R einig. Neben iranischen Aktivistinnen wie Shadi Amin saßen unter anderem der FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai, taz-Autorin Hengameh Yaghoobifarah und die kommissarische Frankfurter Oberbürgermeisterin von den Grünen Nargess Eskandari-Grünberg auf dem Podium. Ihre Kritik an der deutschen Politik ist scharf. ›Es gibt einen Grund, warum Deutschland schweigt. Die Europäische Union hat lange bewusst versucht, das Atomabkommen mit dem Iran zu retten‹, stellt Djir-Sarai fest. Über Wochen hinweg äußerte sich die Bundesregierung nicht zu der Situation im Iran.« LINK
radio eins, Gespräch mit Nargess Eskandari-Grünberg (Frankfurter Oberbürgermeisterin und Podiumsgast), 22. November 2022: »Homosexualität, Queersein, heißt Todesstrafe für diese Menschen. Dieses Regime verweigert jeglichem Anderssein jegliche Rechte.« AUDIO
RBB Kultur, Der Tag, Gespräch von Frank Meyer mit Ronya Othmann, 21. November 2022: »Die Menschen [im Iran] beobachten sehr wohl, wie man hier in Europa, hier in Deutschland über die Proteste spricht. Und es kommen immer wieder Nachrichten aus dem Iran, die sagen: ›Vergesst uns nicht, schaut auf uns! Wenn ihr aufhört, darüber zu sprechen, geht das Morden erst richtig los.‹« AUDIO
Mitschnitt der Veranstaltung mit Shadi Amin, Bijan Djir-Sarai, Nargess Eskandari-Grünberg, Julia Franck und Hengameh Yaghoobifarah. Moderation: Ronya Othmann
PEN Berlin allgemein
Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien, Interview von Ortwin Rainer Bonfert mit Alexandru Bulucz, 25. November 2022: »Wenn schon mir – mit einem der wertvollsten Pässe der Welt, nämlich dem deutschen – mulmig ist bei Grenzübertritten oder während bestimmter Aufenthalte, wie in der Türkei, wie muss es erst schreibenden Kolleginnen und Kollegen ergehen, die in Ihrer jeweiligen Heimat mit Publikationsverbot belegt werden, isoliert, unterdrückt … mit Gefängnis und Schlimmerem rechnen müssen, nur weil sie nach bestem Wissen und Gewissen handeln und schreiben? Ihnen gilt das soziale Engagement.« LINK