PM PEN Berlin: Journalismus ist kein Verbrechen. Und nicht umsonst.

Pressemitteilung vom 24. April 2025

Große Spendenaktion für unabhängige Medien in der Türkei:
Journalismus ist kein Verbrechen. Und nicht umsonst.

Türkei Pressefreiheit

TÜRKISCH | Um die Pressefreiheit in der Türkei steht es schlecht. Dennoch gibt es sie: kritische Journalistinnen und Journalisten, die allen Widrigkeiten zum Trotz und unter hohem persönlichen Risiko ihrer Arbeit nachgehen – im Gegensatz zu den regierungsnahen Medien, die die Massenproteste gegen die Verhaftung des Istanbuler Oberbürgermeisters Ekrem İmamoğlu kaum beachteten. Stattdessen sendeten sie Backrezepte.

Seit der Verhaftung von İmamoğlu sind unabhängige Medien noch stärker unter Druck geraten: Ihnen drohen Geldstrafen, Festnahmen und Einschüchterungen.

Erschwerend kommt hinzu, dass der Google-Mutterkonzern Alphabet kürzlich seine Algorithmen so geändert hat, dass kritische, unabhängige Medien nicht mehr bei Google News auftauchen. Die Folge sind gravierende Einnahmeverluste, die die unabhängigen Medien zusätzlich in ihrer Existenz bedrohen, weil viele große türkische Unternehmen aus Furcht vor Repressalien der Erdoğan-Regierung scheuen, direkte Anzeigen zu schalten. Das Nachrichtenportal Gazete Duvar musste deswegen bereits schließen.

An dieser Stelle möchten wir einen Beitrag zur Unterstützung unabhängiger Medien in der Türkei leisten – einen zählbaren Beitrag, der über das rein Symbolische hinausgeht.

Die Zeitungen, Online-Portale, Podcasts, die wir mit dieser Kampagne unterstützen möchten, wurden sorgfältig anhand professioneller Kriterien und in Abstimmung mit türkischen Organisationen und Fachleuten ausgewählt. Sehr gerne hätten wir an dieser Stelle all diese Medien genannt – allein schon, um die Arbeit dieser Kolleginnen und Kollegen zu würdigen. Alle haben jedoch um Anonymität gebeten, weil sie sonst Repressionen befürchten. Wir bitten um Verständnis, dass wir diesem Wunsch entsprechen.

Klar ist: Niemand kann den Menschen in der Türkei den Kampf um Presse- und Meinungsfreiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit abnehmen. Aber wir können an ihrer Seite stehen.

Darum startet PEN Berlin mit Unterstützung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di, des KulturForums TürkeiDeutschland, des Medienverbands der freien Presse (MVFP), Reporter ohne Grenzen (RSF), der taz Panter Stiftung und der Gewerkschaft ver.di diese Spendenkampagne für unabhängige Medien in der Türkei.

Bisher beteiligen sich 21 Medien und Medienhäuser mit kostenlosen Anzeigen an dieser Solidaritätsaktion. Wir danken: Berliner Morgenpost, Bild, Cicero, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, Frankfurter Neue Presse, Freitag, Funke Mediengruppe, Handelsblatt, Main-Post, nd – Der Tag, Nordwest-Zeitung, Reutlinger General-Anzeiger, Der Spiegel, Süddeutsche Zeitung, Tagesspiegel, taz – die tageszeitung, Weser-Kurier, VRM Medien, Welt und Die Zeit.

Unterstützen Sie mutige Berichterstattung mit Ihrer Spende. Denn:

Journalismus ist kein Verbrechen. Und nicht umsonst.

PEN Berlin. Wir stehen im Wort.

 

PEN Berlin e.V. ist als gemeinnützig anerkannt; Sie können also Ihre Spenden von der Steuer absetzen. Dem deutschen Steuerrecht zufolge reicht bei Spenden bis zu 300 Euro in Ihrer Steuerklärung ein Überweisungsnachweis. Wenn Sie dennoch eine Spendenquittung benötigen – oder falls Sie mehr als 300 Euro spenden –, bitten wir Sie, im Überweisungszweck Ihre Mailadresse anzugeben oder an money[at]penberlin.de zu schreiben. Geben Sie bitte als Verwendungszweck »Türkei« an.

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